Samstag, 14. März 2009

Borkum

02.03.2009:

Das Wetter ist eher mäßig. Es ist kalt, bedeckt und diesig. Richtiges Saunawetter. Ich muß sowieso mal wieder ordentlich sauber werden, denn die Duschen haben um diese Jahreszeit in den Häfen noch nicht geöffnet. Also wird vormittags ein bißchen geräumt und in Ruhe Kaffee getrunken (das genieße ich im Moment besonders: morgens Zeit haben und nicht gleich irgendwo hin müssen).

Am späten Vormittag wandere ich los in die Stadt. Dummerweise öffnet die Sauna erst um 14.00 Uhr. Alles kein Problem, wenn man Zeit hat. Ich gehe einfach noch ein bißchen am Strand spazieren und Kaffee trinken und schwubbdiwupp ist es auch schon 14.00 Uhr. Abends gibt es einen Walvortrag im „Mackie Messer“ – für mich eine schöne Abwechslung, denn mitunter ist es doch schon recht einsam so ganz alleine an Bord. Außerdem ist es in der Kneipe warm und sie schaukelt nicht. Ich helfe ein bißchen aus, genieße die Geselligkeit und den Vortrag. Ich weiß jetzt u. a., daß es Bartwale und Zahnwale gibt, daß ein Waljunges ca. 90 kg pro Tag zunimmt und daß ein gefangener Wal innerhalb von drei Tagen geschlachtet werden muß, da er sonst von innen verbrennt. Wenn ihr mehr über Wale erfahren wollt, wendet euch an Peter de Buhr.

03. – 06.03.2009:

Verbringe die Tage mit lesen („Mieses Karma“ – sehr em­pfeh­lens­wert; eher was für Frauen), Musik hören (z.Zt. vorzugsweise „Super­tramp“ – Hide in your shell) einräumen, putzen und langen Spazier­gängen. Mir fehlen Gesprächspartner. Einmal verwickle ich sogar ein kleines Mädchen in der Sammelumkleide in ein Gespräch – nur um überhaupt mit jemanden reden zu können. Im Borkumer Hafen ist noch so gar nichts los, und das Mackie Messer hat auch nicht immer auf. Aber morgen kommt ja schon der zweite nette Besuch!! Gott sei Dank!

07. / 08.03.2009:

Strahlender Sonnenschein (!!!) weckt mich. Endlich mal wieder! Heute kommen Christiane und Wera mit der ersten Fähre an. Zur Begrüßung gibt es Sekt mit Erdbeeren – ein Getränk, das um diese Tageszeit offensichtlich ohne lästige Umwege direkt ins Blut geht! Es wird viel gequatscht – vorzugsweise dummes Zeug. Beispielsweise diskutieren wir über die Vor- und Nachteile eines „Feuchtmelders“ (muß noch erfunden werden) auf dem Kopf – da denke sich jetzt jeder, was er will...

Reichlich angeschickert steigen wir in den Bus Richtung Sauna – Alkohol ausschwitzen. Abends gibt’s lecker Essen bei Rudi Bahlmann, um danach frisch gestärkt (und natürlich gut gestylt) den vorab bei Peter in weiser Voraussicht schon vorbestellten Sekt an der Theke zu schlürfen. Um 0.00 Uhr gibt`s eine Lokalrunde (nun habe ich ganz viele neue Freunde – weiß nur leider nicht mehr, wie sie heißen ☺). Kurz und gut: Wir verleben einen schönen und fröhlichen Abend.

Am nächsten Morgen: „Katerfrühstück“. Dann eine böse Über­ra­schung: Die Bordtoilette ist verstopft. Kommt vor bei drei Frauen an Bord. Wär auch nicht weiter schlimm, wenn dummerweise nicht ich diejenige wäre, die das stinkende Viech reparieren muß. Für solche Fälle wünsche ich mir einen guten – selbst­ver­ständ­lich handwerklich begabten Freund – der immer dann zur Stelle ist, wenn man ihn braucht; z.B. Pan Tau. Pan Tau ist die absolute Idealfigur eines Mannes. Er zaubert sich herbei, wenn er gebraucht wird und zaubert sich wieder weg, bevor er nerven kann☺. (Wäre noch mal `ne Idee für eine Kontaktanzeige: „Suche Pan Tau fürs Leben“...). Da leider kein Pan Tau auftaucht, muß ich doch selber ran. Versuche es erst mal mit kochendem Wasser (einweichen; Deckel zu und erst mal nicht mehr dran denken).

Danach in die Stadt; Strandspaziergang; Kaffee trinken. Zur Feier des Tages (- ich hab ja Geburtstag -) gönnen wir uns sogar noch Torte! Dann heißt es leider schon wieder „Abschied nehmen“. Die Fähre am späten Nachmittag. Schade, daß dieses schöne Wochenende schon vorbei ist!

Widme mich noch mal der Bordtoilette. Mit viel kochendem Wasser, auf die Pumpe stellen und einigen Flüchen bekomme ich die Lei­tun­gen tatsächlich wieder frei. Noch mal Glück gehabt!

09.03.2009:

Das Wetter hat sich wieder verschlechtert. Windig und diesig. Ich bereite mich und das Schiff allmählich auf die Weiterfahrt vor. Mich beschleicht wieder einmal die typische Nervosität, die ich immer erlebe, wenn ich alleine unterwegs bin. (Wird auch alles gut gehen? Was könnte schief laufen? Wie wird das Wetter?...). Abends noch mal Walvortrag im „Mackie Messer“ und anschließend gemütliches Zusammensitzen mit Rudi, Steffi und Peter – das lenkt ab. Übrigens: Rudi zeugt für fünf Euro Kinder (blonde mit Locken) – hat er mir jedenfalls angeboten. Also meine Damen: Vergeßt die Samenbänke, die Sandbänke bei Borkum tun`s auch (ist ja auch wesentlich billiger, unkomplizierter, und das Kind hätte niemals Geldsorgen☺)

2 Kommentare:

  1. Hallo Heidrun,
    das wird ein super Buch...allerdings kommt ganz schön oft der Sekt vor !
    Liebe Grüße, Kiki

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  2. Liebe Heidrun,
    da bin ich ja mal gespannt, was aus den Sandbänken vor Borkum noch wird...
    Liebe Grüße aus Leer
    Ulla WF

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