Dienstag, 12. Mai 2009

„A problem with the electric!”

Morgens herrscht reges Treiben im Hafen. Die beiden Fischerboote, die gestern noch spät abends eingelaufen sind, werden entladen. Hier geschieht das alles noch manuell. Viele Hände packen mit an, ent­wir­ren die Netze, sammeln die Fische heraus usw. Es dauert mehrere Stunden, bis die Arbeit erledigt ist.

Legen gegen 11.00 Uhr ab. Heute soll es nach Kolberg gehen – Jan­nekes letzter Hafen auf dieser Tour. Von dort aus fährt sie wieder zurück nach Jemgum. Der Wind weht etwas kräftiger, aber leider von der Windrichtung her ungünstig.

Die See ist recht aufgewühlt. Wir machen einen langen Schlag unter Großsegel und Maschine raus und hoffen dann – unter voller Be­se­ge­lung – eine schnelle Fahrt zu haben. Immerhin liegen heute etwa 45 SM vor uns. Leider flaut der Wind ab, kaum dass wir beigedreht sind. Die Maschine bleibt an, und selbst dann schaffen wir gegen die Wel­len höchstens 4 Knoten. Aber es ist wenigstens sonnig!

Heute fahren wir in die Dunkelheit hinein. Die Positionslichter funk­tio­nie­ren nicht. Der Schalter scheint defekt zu sein. Erreichen Kolberg erst gegen 22.00 Uhr. Kurz vor dem Einlaufen in den eigentlichen Yacht­hafen werden wir von zwei „Offiziellen“ angehalten. Sie wollen u.a. wissen, warum wir unser Funkgerät nicht angeschaltet haben. (Wir hätten uns über Funk Kanal 12 melden müssen.) Da muss eine kleine Notlüge her. „We have a problem with the electric!” antworte ich. Wir dürfen weiterfahren.

Im Hafen angekommen erwartet uns schon der Hafenmeister. Er legt uns Landstrom; wir bedanken uns mit einem Kruiden. Fröhlich hakt er mich unter und (ver-)schleppt mich in einen Bauwagen. Oh je; ob ich hier wohl unbeschadet wieder herauskomme? Aber der Hafenmeister ist harmlos; wir regeln die Formalitäten, ich bekomme einen Schlüssel für die sanitären Anlagen und gehe zufrieden wieder an Bord zurück.

Janneke und ich genehmigen uns noch einen Sekt. Ich mache noch einen Landgang; ich brauche Bewegung. Janneke „wandert“ in die Koje.

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