Wache zeitig auf. Es weht immer noch aus West. Hole als erstes per Internet diverse Wetterberichte ein. Morgen möchte ich in aller Frühe aufbrechen nach Rostock. Bis dahin sind es 60 Seemeilen; d.h., ich brauche entweder einigermaßen ruhige See oder Wind aus einer günstigen Richtung. Sonst dauert der Törn 20 oder mehr Stunden – das tue ich mir alleine nicht an.
Der Wind bleibt laut Bericht auf West, wird aber etwas weniger. Wellenhöhe 1m. Könnte vielleicht klappen. Etwas nervös werde ich doch bei dem Gedanken, 60 Seemeilen alleine zurückzulegen. Das wird anstrengend. Die größte Hürde allerdings wird darin bestehen, den Wecker um halb vier morgens zu hören...
Vormittags erledige ich einiges in der Stadt. Während ich auf dem Rückweg mit einem „Coffee-to-go“ über den Marktplatz schlendere, gerate ich in eine Wahlveranstaltung. Im Publikum schlagen die Wogen hoch. Erboste „Buh-Rufe“ unterbrechen immer wieder die Wahlrede der Politikerin. Ich mische mich unter das Publikum und höre mir die Rede an.
Bald wird es mir zu eng und ich stelle mich hinter die Absperrungen. Auffallend viele Kameras stehen hier herum...
„Die Komparsen jetzt bitte hinter die Absperrung treten!“, gibt ein Mann Anweisung...
Oh, je! Ich bin – ohne es zu wissen - mitten durch einen Filmdreh gelatscht. Und nun stehe ich als Komparsin schon wieder mitten im Film. Ich rufe einfach eine Weile brav „Buh“ mit, dann schleiche ich mich doch lieber unauffällig davon. (Das war jetzt mein dritter „Dreh“ auf dieser Reise :)).
Während ich an Bord Vorbereitungen für den morgigen Törn treffe, wird mir wieder einmal klar, wie gut ich es zur Zeit habe. In meinem „normalen“ Leben würde ich nun kopfüber – wie immer „auf den letzten Drücker“ an den Zeugnissen sitzen. Wie schön, dass mir das dieses Jahr einmal erspart bleibt
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mal wieder eine situation, in der ich mich schlapp gelacht haette wenn ich dabei gewesen waere :-D kann mir richtig vorstellen wie du da stehst, konnte mir das lachen gerade auch nciht verkneifen ...
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