Noch ein Hafentag in Kolberg. Das Wetter ist gemischt; Sonne, Wolken und Regen wechseln sich ab. Während Kiki einkaufen geht, töne ich mir die Haare. Nun bin ich wieder brünett.
Heute möchte ich ein Päckchen für eine neue kleine Erdenbürgerin verschicken. In der Post muss man Nummern ziehen. Als ich an der Reihe bin, redet die Frau am Schalter auf Polnisch auf mich ein. Ich verstehe natürlich kein Wort, ahne aber, dass irgendetwas mit dem Päckchen nicht in Ordnung ist.
Die Verständigung ist äußert schwierig. Schließlich packt die Frau das Päckchen in einen großen Umschlag. Ich muss ihn neu adressieren, und schon wieder stimmt etwas nicht. Sie akzeptiert meinen Absender nicht (Heidrun, an Bord, Kolberg). Aber ich habe ja keine Adresse! Nach langem Hin und Her nimmt sie das Päckchen an. Es wird mit 15 (!) Briefmarken beklebt und geht nun hoffentlich auf die Reise.
Da ich gerade in der Stadt bin, gehe ich noch ein wenig durch die Läden... Ich kehre mit einer neuen Hose an Bord zurück. Wenn das so weiter geht, brauche ich noch ein Dingi, in dem ich all die neuen Sachen verstaue.
Heute hat auch endlich die Festung am Hafen auf. Wir kaufen uns den legendären Räucherlachs. Eine Gaumenfreude! Später hole ich den Wetterbericht ein. Der Wind soll morgen etwas abflauen und nachmittags von West auf Nordwest drehen. Das ist zwar auch noch nicht wirklich günstig; aber bei NW müssen wir zumindest nicht voll gegen den Wind an.
Wenn wir nach Stettin über Wollin reisen wollen, müssen wir eine feste Eisenbahnbrücke passieren. Sie hat eine Durchfahrtshöhe von 12,40 m. Den Schiffszeichnungen entnehmen wir, dass der Mast ab Drehpunkt 8,12 m misst. Vom Drehpunkt bis zum Deck sind es noch mal 95 cm. Vom Deck bis zur Wasserlinie messen wir 1,30 m. Dazu kommt dann noch die Funkantenne mit 1,20 m. Rein rechnerisch müsste es passen – bei ruhiger See und normalem Pegelstand. Ganz geheuer ist mir das Ganze aber nicht!
Ich schlage vor, Kiki einfach vor der Brücke in den Mast zu ziehen. Von oben kann sie genauer abschätzen, ob es passt. Kiki weigert sich! Selbst mein Argument, dass eine Beule an ihrem Kopf immer noch besser ist als zwei „appe Masten“, überzeugt sie nicht. Meuterei!!
Da ich meinen Vater leider nicht mehr um Rat fragen kann, rufe ich kurzerhand den Schiffskonstrukteur Dieter Bohlmann an. Er hat ein baugleiches Schiff und hat sicherlich die ganz genauen Daten. Die Höhe von der Wasserlinie bis zum Masttop ist 10,60 m. Also werden wir es versuchen. (Vielleicht nehme ich vorher aber doch noch die Antenne ab?)
Donnerstag, 4. Juni 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Haarfärbeaktion ist gut gelungen!
AntwortenLöschen