Freitag, 17. April 2009

Svendborg

Svendborger Hafen
Wache zeitig auf. Es ist sonnig aber recht kalt. Also erst mal Kaffee kochen, Ofen an und dann ab unter die kuschelige Wolldecke. Gucke mir – Kaffee schlürfend – die Seekarten an und überlege mir die näch­sten möglichen Ziele. Auf meiner nächsten Tour werde ich mit Sicher­heit besser vorbereitet sein und mich nicht auf den Wetterbericht des Hafenmeisters verlassen!

Nach dem Kaffee klare ich erst mal das Schiff auf. Drinnen ist einiges durcheinander gepurzelt; draußen habe ich alles stehen und liegen lassen. Nachdem ich eine erste Ordnung geschaffen habe, gucke ich mir die neue sanitäre Schwimmbrücke an. Hier gibt es einen Kas­sen­auto­maten, an dem man sein Hafengeld bezahlen muss. Das habe ich gestern nicht gewusst, und somit zahle ich nur für heute nacht (bin ja gestern auch erst spät angekommen).

Svendborger HafenIn Dänemark ist alles recht teuer (Hafengeld bisher 17 bzw. 20 Euro). Aber auch Lebensmittel kosten hier mehr als in Deutschland. Daher kaufe ich hier nur das Notwendigste an frischen Lebensmitteln; an­sonsten lebe ich von meinen Vorräten. Aber das Ein­kau­fen in fremden Län­dern ist auch ein Ver­gnü­gen, weil man sich überhaupt nicht aus­kennt und es viele fremde Dinge zu erkunden gibt.

Mache mich gegen Mittag auf in die Stadt zum Tourismusbüro. Hier hat man 15 Minuten Internetzugang umsonst (Internetcafés scheint es hier nicht zu geben); die Zeit reicht, um Jürgen die nächsten Be­richte und Fotos zu mailen, Emails abzufragen und vor allem den Wet­ter­be­richt einzuholen. Gucke mir noch ein wenig die Innenstadt an. Wirklich kennen lernen kann man Svendborg an einem Tag ohne­hin nicht; dazu müsste ich länger bleiben. Kehre am frühen Nachmittag an Bord zurück.

Das schöne am Bordleben ist, dass es nie langweilig wird. Wenn man möchte, kann man immer etwas reparieren oder ausbessern. Svendborger HafenWenn nicht, lässt man es eben bleiben (es sei denn, man hat ein Loch un­terhalb der Wasserlinie; das würde ich zumindest sofort in Ordnung bringen). Heute lackiere ich noch mal das Steuer­haus und das Flag­gen­stöck­chen vom Verklicker, dichte provisorisch einen Was­ser­schlauch ab (der leckt recht stark; habe heute schon etwa zehn Liter Wasser aus dem Vor­schiff geholt) und räume eine Backs­kiste (wie wird das denn ge­schrie­ben?) auf.

Auffällig viele Männer schlendern den Steg entlang. (Ich liege ganz am Ende, und eigentlich ist hier kaum was los). Was wollen DIE denn schon wieder...? (Werde heute Abend vorsichtshalber meinen Finn-Dolch mit in die Koje nehmen. Brauche nicht noch mal die Erfahrung von Kiel!)

Abends probiere ich zum ersten Mal meinen „Omnia-Backautomaten“ aus. Dieser „gugelhupfähnliche“ Topf ersetzt angeblich einen Back­ofen an Bord. Mache mir einen Nudelauflauf. Und tatsächlich: Das Ding funktioniert. Wirklich genial! Ich glaube, dieses ist mein erster Auflauf (nach 42 Jahren) auf diesem Schiff.

3 Kommentare:

  1. Hallo Heidrun,

    Backskiste ist richtig geschrieben, habe in Google nachgeschaut. Hoffe, dass es auf der Ostsee auch so schön ist wie bei uns in Den Helder.

    Waren Samstag mit dem Rad auf Texel. Griet hat ein paar schöne T-Shirts gefunden und bei einem Snack auf dem Marktplatz von Den Burg haben wir uns entschlossen Katrin, Andreas und ihrem kleinen Schatz David einen kurzen Besuch abzustatten. Sie wohnen in einem netten Ferienhäuschen in De Koog und sind eine Fähre nach uns übergesetzt.

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  2. Ich dachte du meinst Beck´s Kisten. Die ausräumen macht doch viel mehr Spaß ;) Gruß, Janto und Klaas

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  3. Hallo Heidrun,
    habe mit großen Vergnügen deine Berichte gelesen. Michel und ich sitzen schon seit 2 Stunden davor, zumal ich alle Station die du bereits befahren hast, selber auch schon mit dem Boot erkundet habe.
    Deine Berichte sind Buchreif, ich beneide dich sehr, doch sicher ist nicht immer einfach alleine die Strecken zu bewältigen, gerade das An- und Ablegen, welches du mitlerweile besser beherrscht als dein Vater, beeindruckt mich sehr.
    Hoffentlich ergibt sich auch nochmal die Gelegenheit, dich zu begleiten. Darüber würde ich mich sehr freuen.
    Ahoi deine Tante Janneke

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