Donnerstag, 16. April 2009

Tschüs Marstal

Habe mir den Wecker auf Viertel vor acht gestellt. Heute fängt die Schule wieder an, und ich lege eine Gedenkminute für meine Kollegen ein. Drehe mich dann noch mal um und schlafe gemütlich noch ein wenig (fies, oder?). Vertrödel den Vormittag mit aufräumen, ein­kau­fen, Wäsche waschen, Kaffee trinken. Gucke mir die Seekarten noch mal genau an.

Inzwischen ist es 14.00 Uhr. Wirklich nachgelassen hat der Wind noch nicht. Kommt sicher noch. Das Ablegen ist bei dem seitlichen Wind nicht einfach. Es dauert eine halbe Stunde, und ich benötige dazu sieben Taue. Aber schließlich bekomme ich es hin. Svendborg ich komme!
Tschüß Marstal und Arrö
Direkt nach der Ausfahrt habe ich zunächst einen Ostwindkurs – d.h. genau gegen an. Ich bekomme jetzt schon eine leise Ahnung, was mich erwartet. Muthje macht gegen Wind und gegen Wellen lächer­liche 1,5 Knoten Fahrt. Deprimierend!! Setze das Großsegel hinzu und kreuze die Strecke bis zur Ansteuerung unter Motor ab. Später geht es dann umso schneller voran. Ich habe einen Raumschotskurs, lasse den Motor mitlaufen und mache nur unter Großsegel 6 Knoten Fahrt. Muss wohl mehr Wind sein, als ich dachte. Außer mir ist auch keiner unterwegs...

Zwischen den Inseln Drejö und Hjorto muss ich den Kurs leider wie­der ändern. Nun geht es wieder genau gegen den – sehr starken und böigen - Wind und Wellen an. Meine Durch­schnitts­ge­schwin­dig­keit beträgt 2,5 Knoten. Absolut nervig, aber nicht zu ändern. Ich finde mich damit ab, im Dunkeln anzukommen.

Um 21.30 Uhr liege ich endlich sicher im Hafen von Svendborg. Ich habe für 19 Seemeilen geschlagene sieben Stunden gebraucht. So hatte ich mir den Törn nicht vorgestellt! Ich bin todmüde und mir ist inzwischen schlecht vor Hunger. An Essen kochen war bei der Fahrt natürlich nicht zu denken. Die nächste Pizza ist MEINE! Gehe noch kurz an Land und finde in Hafennähe eine Pizzeria. Verschlinge die Pizza und falle anschließend erschöpft in die Koje.

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